Schulen ohne Grenzen.

Im Dezember 2017 startete die Initiative von Democracy.doc Schulen ohne Grenzen, an dem Schulen aus der Ukraine, Österreich und Deutschland teilnehmen. Die Initiative beinhaltet einen längerfristigen Austausch von SchülerInnen dieser Länder im Bereich von kulturellen und medialen Projekten, die von KünstlerInnen und PädagogInnen aus verschiedenen europäischen Ländern kuratiert werden.

 

Ziel ist der Anstoß von friedenspädagogischen Lernprozessen mit SchülerInnen aus dem Osten der Ukraine, die Krieg in ihrem Land erleben und ihren AltersgenossInnen aus den EU Mitgliedsländern.

 

Ergänzt werden diese Aktivitäten durch öffentlich zugängliche kulturelle und künstlerische Veranstaltungen mit Ukrainischen Protagonisten.

 

10.10 - 21.10. 2018 Austauschprogramm der Schulen Schkola Nr.1 Popasna (Luhansker Gebiet/Ukraine) und Filmgymnasium Babelsberg (Postdam, Deutschland).

Besuch der Schule Nr.1 aus Popasna in Potsdam. Innerhalb einer Woche drehen 10 Schüler aus der Ukraine und 13 Schüler aus Deutschland einen Kurzfilm über ihr "Kennenlernen". Geleitet wird diese Projekt von Regisseur Georg Genoux, der Dramatikerin Anastasia Kosody, der Videokünstlerin Anastasia Tarkhanova und dem Komponisten und Musiker Matthias Petschke.

Gefördert durch das Programm "Meet Up" der Stiftung Erinnerung.Verantwortung. Zukunft (EVZ).

 

Pilotprojekt: 12. - 17. Dezember 2017 Shkola Nr.3 Nikolajewka (Ukraine) und Theatre of Displaced People kommen nach Wien

Eine Woche besuchen SchülerInnen der Schule Nr.3 in Nikolajewka aus dem Osten der Ukraine, begleitet von KünstlerInnen des Theatre of Displaced People, Österreichs Hauptstadt.In dieser Woche nehmen die Ukrainischen Schüler am Unterricht der Graphischen Lehranstalt, am kulturellen Leben Wiens teil und erarbeiten gemeinsam mit SchülerInnen der Graphischen ein Theaterstück.

Am Ende des Besuches stellen sie ihre Inszenierung in einem Wiener Theater vor:

 

Premiere „Die Geburt der Gewalt“: 17.12.2017 im Theater in der Brunnenpassage Wien.

Der ukrainische Regisseur des Theatre of Displaced People in Kiew Alik Sardarian und die Fotografin Anastassia Vlasova werden in Wien im Verlauf der Woche mit den Schülern aus Nikolajewka und Wien in Form von Theaterimprovisationen und persönlichen Geschichten ein Dokumentartheaterprojekt entwickeln, das die Entstehung von Hass und Gewalt thematisiert: Während die ukrainischen SchülerInnen mit dem Krieg im Osten der Ukraine konfrontiert sind, erleben die österreichischen SchülerInnen die massive Auseinandersetzungen zum Umgang mit Flüchtlingen, die Krieg z.B. in Syrien erlebt haben. Beide Erlebniswelten werden in diesem Theaterstück verarbeitet.

 

Ergänzendes Rahmenprogramm

Begleitet wird der Besuch der SchülerInnen von einem Rahmenprogramm, in dem Künstler des Theatre of Displaced People ihre Arbeiten über die Ukraine vorstellen und mit den Ukrainischen und Österreichischen SchülerInnen, sowie dem Wiener Publikum diskutieren.

 

13. Dezember 2017 Schwarzberg Bühne 19.00

Vorstellung des Theaterstücks Die Ware des Theatre of Displaced People.

Autor, Regisseur und Darsteller Alik Sardarian.

Der 23-jährige Alik Sardanian erlebt den Krieg im Osten der Ukraine als Soldat und Sanitäter. Er war unter anderem als Sanitäter in Debaltzeve, das im Februar 2015 von Einheiten der Separatisten und russischen Armee eingekesselt wurde. In Debaltzeve fand einer der heftigsten und grausamsten Schlachten im Osten der Ukraine statt.

Deutschlandpremiere war am 01. April 2016 am Maxim Gorki Theater in Berlin.

 

Anschließend:

Podiumsdiskussion Theatre of Displaced People mit Alik Sardarian, Georg Genoux, ukrainischen und österreichischen Schülern. Moderation Dessy Gavrilova.

Das Theatre of Displaced People entwickelt seit Januar 2015 in verschiedenen ukrainischen Regionen Theater- und Filmprojekte, sowie soziale Initiativen. Dabei steht die kulturelle Arbeit in den Kriegsregionen, besonders mit SchülerInnen, im Mittelpunkt. Im Dezember 2015 kürte die gazeta.ua das Theater zur "Wichtigsten Errungenschaft des Ukrainischen Theaters 2015". Dezember 2016 schrieb die Ukrainian Pravda, dass das “Theatre of Displaced People mehr für den Dialog von Menschen aus Ost und West tut, als alle staatlichen Programme zusammen.” Im Februar 2017 erhielt der Dokumentarfilm, „School #3“ mit Schülern der Schule Nr.3 in Nikolajewka (Co-Produktion Tabor Production und Theatre of Displaced People) den Grand Prix der internationalen Jury des Wettbewerbs „Generation 14+“ der 67th Berliner Filmfestspiele (Berlinale).

 

14. Dezember 2017 International Institute for Peace Vienna 18.30

Podiumsdiskussion Die Realität im Osten der Ukraine. Augenzeugenberichte

Einwohner des Donbass, die täglich die Folgen des Krieges erleben und Künstler aus Kiew, die seit über drei Jahren regelmäßig zu ihnen in den Osten der Ukraine fahren, erzählen von ihren Eindrücken und Motiven

Die Schülerinnen Alisa Kusnetzowa und Viktoria Gorodnskaya aus Nikolajewka sind zu Kriegszeiten “erwachsen” geworden. Die Lehrerin Olga Bakhucha erlebte die Bombardierung ihrer Schule, sowie ihren Wiederaufbau. Die Fotografin Anastassia Vlasova reist seit dem Beginn des Krieges in den Donbass und dokumentiert das Leben der Menschen und die Vorgänge vor Ort. Alik Sardarian diente als Soldat und Sanitäter in den Kriegsgebieten und reist seit Ende 2014 als Volontär in den Osten, um mit Schülern Kunstprojekte zu machen. Nach seinem ersten Besuch in Nikolajewka zog der deutsche Regisseur Georg Genoux in die Ukraine, gründete das Theatre of Displaced People und  arbeitet drei Jahren mit Schulen im Donbass.

Wie hat der Krieg das Leben im Donbass verändert? Was bewegt Menschen aus Kiew und Europa immer wieder dorthin zu fahren?

 

 

Organisiert wird der Besuch der Schule Nr.3 aus Nikolajewka und des Theatre of Displaced People in Wien von Democracy.doc.

 

Gefördert durch die Österreichische Botschaft in Kiew, das Österreichische Ministerium für Bildung, das International Institute for Peace Vienna und die Austrian Airlines.

 

 

Das zweite Pilotprojekt ist die Inszenierung von Michael Endes Roman Momo in Nikolajewka.

 

Premiere Momo von Michael Ende an der Schule Nr.3 in Nikolajewka im April 2018

Der deutsche Regisseur Georg Genoux wird eine Fassung des Romans der ukrainischen Dramatikerin Anastassia Kosody mit SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen der Schule Nr. 3 inszenieren. Alle BürgerInnen der Stadt Nikolajewka sind eingeladen an dem Projekt teilzunehmen. Das Bühnenbild des Projektes wird durch Arbeiten von Schülern der Graphischen Schule in Wien unterstützt.

Gefördert durch das Goethe Institut Ukraine.

 

 

Vorgeschichte

Seit Ende 2014 arbeiten VolontärInnen aus verschiedenen Ländern in der Schule Nr.3 in Nikolajewka, die von den Kriegshandlungen zum Teil zerstört wurde. Seit dieser Zeit haben dort KünstlerInnen der Volontärsorganisation Neuer Donbass, dem Theatre of Displaced People, Tabor Production und Democracy.doc über 30 kulturelle Projekte mit SchülerInnen entwickelt. Durch das Projekt “Class Act” der ukrainischen Dramatikerin Natalia Vorozhbyt und dem Projekt “Kinder und Krieger” des Theatre of Displaced People entstand auch der Kontakt zu den Schulen in Popasna und Shastie.

Die Theaterinszenierung “Mein Nikolajewka” von Natalia Vorozhbyt und Georg Genoux mit SchülerInnen der Schule Nr. 3 reisten durch viele Städte der Ukraine und nach Deutschland. Der Film “School #3” (Regie: Yelisavetta Smith, Georg Genoux), der auf diesem Theaterstück aufbaut, erhielt 2017 den Grand Prix der 67. Berliner Filmfestspiele (Berlinale) im Wettbewerb “Generation 14+”.

 

Der Journalist Daniel Schulz berichtete in einem Leitartikel in der taz - wochende über die Anfänge dieses Projektes: Theater im Krieg: Mein Nikolajewka.

 

Dann gründeten die Journalisten Daniel Schulz und Marco Tschieck  2015 mit SchülerInnen der Schule Nr.3 “Stimmen der Stadt”,  die erste unabhängige Zeitung des Gebietes mit einer Auflage von 1000 Exemplaren. Der Druck wird von der Panterstiftung der taz gefördert, die Redaktion wird ausschließlich von Schülern besetzt und ist unabhängig.

 

Ein entscheidendes Pilotprojekt für die Idee von Schulen ohne Grenzen war das Progamm Hochspannung. Vorsicht! Lebensgefahr am Jungen Theater Konstanz. Nach dem Gastspiel von der Theaterinszenierung "Mein Nikolajewka" in Konstanz entwickelten Yelisavetta Smith, Georg Genoux und Denis Ponomarenko mit ukrainischen und deutschen Schülern ein Theaterstück, das sie am Theater Konstanz aufführten. Im Mittelpunkt stand aber nicht nur die Theaterarbeit, sondern der Prozess des Kennenlernens zweier Kulturen.

 

Kontakt:

Georg Genoux

info@democracydoc.com

www.democracydoc.com

 

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